Bundesarchiv-Militärarchiv in Freiburg im Breisgau
Die 12. Grenzbrigade wurde kurzfristig aus Kompanien der Staatsgrenze West und aus dem Raum Berlin mit den Grenzregimentern-37 und -52 gebildet.
Aufstellung: 21. August 1968
Unterstellung: Chef der Grenztruppen
Alles anzeigenVom 20. August bist 20. September wurde auf Grund der Situation in der CSSR die 12. Grenzbrigade (auch Verband Leonhardt genannt) gebildet. Diese Grenzbrigade setzte sich zusammen aus Grenzkompanien, die an der Staatsgrenze zur BRD bzw. der Staatsgrenze zu Berlin (West) eingesetzt waren.
GAR-11 Eisenach
Aus der 5. Ausbildungskompanie GAR-11 Eisenach wurde für den Zeitraum 23. Aug. - 09.Sept. 1968 eine Grenzkompanie gebildet, die als 6. Grenzkompanie dem Grenzregiment-37 der 12. Grenzbrigade unterstellt wurde. Der Standort war "Zinnwald".
Aufgabe war, Sicherstellung der Staatsgrenze der DDR zur CSSR. Am 09. Sept. 1968 zurück verlegt und in den Bestand des GAR-11 eingegliedert.GR-11 Zachenmühle
Die 2.Grenzkompanie Lichtenhain/ 8.Grenzkompanie Blankenstein wurde am 20.August 1968 zur 12.Grenzbrigade abkommandiert, Marschziel "Rübenau".
Die 2.Grenzkompanie Lichtenhain wurde bereits am 20.September zurückgeführt, die 8.Grenzkompanie verblieb bis zum April 1969 in der Ortschaft Rübenau.Dabei wurden die Grenzkompanien, die an der Staatsgrenze zur BRD eingesetzt waren als Grenzregiment 52 und das GR 35 von der Staatsgrenze zu Berlin (West) als Grenzregiment 37 geführt. Diese Grenzkompanien waren komplett verlegt worden. Die Unterbringung der Kräfte erfolgte feldmäßig in Zelten.
Die Staatsgrenze zur CSSR, war eine Staatsgrenze zwischen befreundeten Ländern. Somit erfolgte keine Grenzsicherung sondern eine Grenzüberwachung mit geringen Kräften.
Durch die 12. Grenzbrigade erfolgte in dieser Zeit weiterhin eine Grenzüberwachung, jedoch mit einem verstärkten Einsatz von Kräften und Mitteln, mit denen man in der Lage war, zu einer Stufe der Grenzsicherung überzugehen. Im weiteren Hinterland waren Kräfte der NVA in Bereitstellungsräumen stationiert, um in Spannungsfällen zum Einsatz zu kommen. Der Einsatz von Kräften der NVA auf dem Gebiet der CSSR war zwar vom Warschauer Vertrag zunächst geplant, hatte es nie aber gegeben, da hier Seitens der DDR Bedenken vorlagen, die geschichtlichen Ursprung hatten. Diese Bedenken wurden von den Kräften des Warschauer Vertrages akzeptiert und berücksichtigt. Der Einsatz von Kräften der Grenztruppen der DDR auf dem Hoheitsgebiet der CSSR war zu keiner Zeit, auch nicht in der Planungsphase, vorgesehen.
Die Führung der 12. Grenzbrigade:
OSL Schwamm (SC)
Oberst Leonhardt (K-GBr)
OSL Diebel (RD)
OSL Linke (PA)
Hptm. Enderlein (TA)
Dislozierung der Einheiten:
Stab 12.Grenzbrigade Pirna
Stab GR-52 Johanngeorgenstadt
1.GK Erlbach
2.GK Carlsfeld
3.GK Oberwiesenthal
4.GK Jöhstadt
5.GK Rübenau
6.GK Bad Elster
Reserve: Bärenstein
Stab GR-37 Pirna
1.GK Holzhau
2.GK Breitenau
3.GK Reinhardtsdorf
4.GK Wehrsdorf
5.GK Großschönau
6.GK Zinnwald
Reserve: Ebersbach
Überlieferung:
- Befehle des Kommandeurs, 1968;
- Befehle und Anordnungen des Chef der Grenztruppen, 1968;
- Anordnungen des Kommandeurs, 1968;
- Tagesmeldungen, 1968;
- Auflösung und Rückführung der Einheiten, 1968;
- Lage an der Staatsgrenze DDR-CSSR, 1968;
- Gefechtsstrukturen, 1968;
- Festnahmen, 1968;
- Lageberichte, 1968;
- Sicherheitsberatungen mit örtlichen Räten und den Ortsleitungen der SED, 1968;
- Zusammenwirken mit anderen bewaffneten Kräften, 1968;
- Statistiken über Grenzverletzungen, 1968;
- Übergabe-/Übernahmeprotokolle GR-52 und GR-37, 1968;
- Planstellenbesetzungsnachweis, 1968
Bitte melde dich an, um diesen Anhang zu sehen.
1 und 2. September 1968
Die Stellv. des MfNV besuchen Truppenteile der NVA und Einheiten der Grenztruppen die zur Sicherung und Unterstützung der CSSR an die Staatsgrenze DDR – CSSR verlegt wurden.
14. – 18. September 1968
Auflösung der 12.Grenzbrigade und Rückverlegung der Kräfte und Mittel in ihre Stammobjekte. Die Kräfte der Grenzsicherung zu CSSR gingen wieder zur verstärkten bzw. normalen Grenzüberwachung über.
Auf Befehl des Chefs der Grenztruppen Nr. 44/68 beendete die 12.Grenzbrigade ihren Auftrag. Sie wurde zum 15. September 1968 aufgelöst, ihre Einheiten in die Stammobjekte zurückgeführt.
- Bundesarchiv-Militärarchiv in Freiburg im Breisgau, Ergänzt mit Informationen aus Unterlagen/Dokumenten und Zeitzeugen
- invenio.bundesarchiv.de
- Informationsweiterverwendungsgesetz §2